REflexion 2022

Nachdem mein Arbeitsvertrag mit Ende des Jahres 2021 ausgelaufen ist, habe ich beschlossen zumindest ½ Jahr ohne Angestelltenverhältnis zu leben um meinen Wissens- und Erfahrunghorizont jenseits meines Gewohnheitsalltages auf Kosten meiner Ersparnisse zu erweitern.
Ich zog nach Graz zurück und es war an der Zeit, neben diversen Kursen, Camps und Literaturstudien nach der Covid-Pause (oder dem Covid-Maßnahmen-Todesstoß) um zusammenzukommen und u.A. auch wieder gemeinsam mit Leuten „Magie zu weben“.
Ich wollte frisch beginnen und machte kaum Werbung und informierte nur die paar Leute, welche mir (vor Covid) geschrieben haben, dass sie gerne auf der Verteilerliste bleiben würden. (das plutonische Lebensprinzip der radikalen Neubeginnes #1 wollte in mein Leben…1).
In mir wuchs die Überzeugung, dass die Individualitäten, die bereit sind zu Reclaiming finden würden und so warb ich nicht so offensiv wie früher. Und wenn nicht auch gut, dann habe ich mehr Zeit für Eigenerfahrungen.

Das folgende ist nur eine allgemeine Feststellung und hat sicher nichts mit dir zu tun, aber ich halte es meist für besonders nützlich jede kritische Meldung auch in Bezug auf mich zu überprüfen:

Durch die Erfahrungen dieser Zeit denke ich, dass sich Leute „spirituelle Unterhaltung“ wünschen, die möglichst unkompliziert, ohne viel Engagement und am besten ohne Kosten angeboten werden sollte.  „Spirituelles netflix“ konsumieren mit am besten verschiedenen Angeboten, möglichst kostengünstig oder am besten gratis.

Noch dazu scheint es wichtig eine kritikarme Kuschelkultur zu haben. Ja, es stimmt schon – es ist für jede*n schön nur positive Kommentare über die eigene Person zu bekommen. Aber dies ist wohl zu oft nur Egoförderung und ein fördert nicht die Entwicklung.

Mir ist es jedoch wichtig durch meine spirituelle Tradition mehr von mir zu erfahren (to know myself in all my parts“ #2). Dies beinhaltet auch und besonders mit dem eigenen Schatten – mit den dunkleren Anteilen des Selbst –  zu arbeiten. Doch dafür ist eine gewisse Konstanz nötig und die Teilnahme sollte man  nicht von den tagesaktuellen Egobefindlichkeit abhängig machen.
Ich hatte jedoch oft das Gefühl (mag durchaus falsch sein), dass Eigenreflexion und in sich zu schauen bei vielen vermieden wurde.
Wenn ich auf die Reclaiming-Gruppenzeit zurückblicke bin ich dankbar für die Konflikte und (leider) auch Brüche, denn sie haben mir Erkenntnisse und Erfahrungen beschert mit denen ich heute nicht da wäre, wo ich nun gehe.


Die von mir angebotenen Veranstaltungen waren kostenlos (nur bei Raummiete oder sonstigen Ausgaben freiwillige Spende) und da die Teilnehmer keine Einnahmen bringen ist die Quantität in dieser Hinsicht, im Gegensatz zu (fast allen beruflichen) Anbietern egal. Es scheint mir, es ist mir oftmals lieber alleine oder in ganz kleiner Gruppe zu arbeiten als Leute dabei zu haben, die „spirituell unterhalten“ zu werden.
So kam es vor, dass ich bei dem Stammtisch auch schon mal alleine gesessen bin und Orakelkarten gelegt habe, gelesen, nachgedacht und auch Texte geschrieben habe – dieser Stammtisch war produktiv, toll und erfreute mein Herz.
Bei Ritualen, bei denen ein Raum gemietet werden muss, oder bei dem es Vorbereitungsarbeiten gibt ist es schön wenn sich Leute einfinden und zumindest ein Teil der Mietkosten gedeckt ist. Zum Glück hatte ich das Glück schöne, nette, einzigartige und wertvolle Individualitäten kennen zu lernen.

Doch wie einige Male ist die Begeisterung in den Augen nach der Ritualteilnahme und dem echten Austausch von Individuen scheinbar rasch verebbt. Einige Male erfolgte nach Begeisterung ein abrupter Kontaktabbruch und ein Fernbleiben von Reclaimingveranstaltungen.
Hier denke ich dieses Thema der abrupten Kontaktabbrüche ein Thema sein könnte, dass ich persönlich mit mir aufarbeiten muss…

Die Auszeit ist vorbei und ich wohne 150 km von Graz entfernt.
Da mein neuer Job viel mehr Verantwortung und Engagement verlangt sind meine zeitlichen Ressourcen sehr beschränkt sein.
Ich weiß nicht was die Zukunft bringt.
Doch ich feiere die Jahreskreisfeste ohnehin, ob alleine im Wald oder (wie die vorletzte Herbsttagundnachtgleiche) auf einer verlassenen Brücke oder ganz spontan auf einem Privatraum – oder Grundstück mit ein paar Leuten – es ist vom Aufwand nicht viel Unterschied.
Gut möglich dass ich ein paar Tage vorher eine Veranstaltung auf der Homepage erstelle und eine Ausschreibung rausgebe und dass ich – wenn ein paar Leute Interesse bekunden und zusagen – nach Graz düse und die Rituale in einer Gruppe feiere. Dazu solltest du – falls du generell Interesse hast auf die Verteilerliste ( ReclaimingGraz@gmx.net )

Mit Abschluss dieser genialen Auszeit/Lebensphase ist es nötig noch ein Wort zu sagen, dass die Menschen in ihrem Leben viel zu wenig oft sagen. Nämlich Danke!
Danke allen wagemutigen Personen die (wenn auch nur als Einmalbesuch) an einer der ReclaimingVeranstatungen teilgenommen haben.
Danke besonders auch an die Ehemalige Weggefährt*Innen.

Danke besonders

  • An  meinen ersten Weggefährten der bereits zu Beginn (2016) bei den meisten Veranstaltungen aktiv dabei war, dann jedoch von heute auf morgen für immer fernblieb. Ich habe deine Anwesenheit, deine Ruhige Art genossen.
  • Danke an die ehemalige „Kerngruppe“
    C.: auch von Beginn an dabei, du warst stets der Ruhige Pool der besonders in einem Ritual meine überschießende Feuerenergie ausgleichen konnte und ich genoss deine Anwesenheit
    V.: danke für deinen Einsatz, besonders deine Präsentation von Reclaiming war wundervoll, du hast mit besten Vermögen versucht dich stets einzusetzen
    Realef.: danke für deinen Einsatz, mit deinem umfassenden Wissen und Fähigkeiten hast du die Veranstaltungen und Möglichkeiten auf ein neues Level gehoben, das eine Ritual in der Theos. Gesellschaft mit dir anzuleiten war eines meiner tollsten Ritualerfahrungen und deine Kritiken waren sehr wertvoll, schmerzhaft und nachdenklich machend – die vermisse ich
  • Danke an Wegbegleiter:
    M.: deine kreative, Beschwingte, wissende magische Art der Anrufungen war ein Ohrenschmaus, K.: deine fürsorgliche, gestandene Präsenz und auch die durch dich eingebrachte Verjüngungen waren toll, B.: deine Begeisterungsfähigkeit und deinen Mut, teilweise auch kritisch hinterfragende Art machte es interessant
    J.: die beste Sängerin, die besonders unserer Vollmondrituale gesanglich um Level steigerte…

    alle die ich – mit chronischem Schlafdefizit – vergessen habe
    D A N K E !!!

    Bearbeitung im November geplant…
  • Geplanter Text: über Empfehlungen wie mach eine Gruppe finden, auf was man achten sollte
  1. Rüdiger Dahlke „Lebensprinzipien“ https://static.wixstatic.com/media/ee7d5a_9ddde8bce60b4567b71e3564f1b7e71c~mv2.jpg/v1/fill/w_279,h_380,al_c,q_80,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/ee7d5a_9ddde8bce60b4567b71e3564f1b7e71c~mv2.jpg
  2. Teil eines Feri-Gebets www.feritradition.org