Jul 2019

Verspätet kommen nun einige Zeilen über das letzte Jahreskreisfest.

13 tolle Teilnehmer*Innen fanden sich beim wundervollen CasaIosono ein um gemeinsam die Wintersonnwende zu feiern.
Davon waren 5 das erste Mal bei einem Reclaiming-Jahreskreisfest dabei.
Ich merkte dass darunter auch Leute waren, welche über eine eigene regelmäßige Praxis verfügen und für Energie offen sind, bzw. sie auch lenken konnten. Was sich sehr gut anfühlte und die Energie im Kreis merkbar stabilisierte.
Mit den Chants konnte die Energie spürbar und besser als in den letzten Ritualen gesteigert werden.
Danke! Hinterher wurde bei veganen Aufstrichen, Snacks und Getränken geplaudert und wir bekommen von Gue sogar eine Führung in den eigens konzipierten Herzraum https://www.casaiosono.at/
Auch das Ritual mit Realef anzuleiten hat großen Spaß gemacht – Danke – und wir sind in diesem Jahr eine Wegstrecke weiter gegangen 😉

In der Vorbereitung zeigten wir (besonders ich) wagemütig und planten mit der Dunkelheit zu arbeiten.
Die Intention (die zugegebenerweise noch einige Zeit um sich zu entwickeln benötigt hätte…) lautete:

In der längsten Nacht fühlen wir unserer dunklsten Stunde nach und der aus ihr entstehenden Gabe (und feiern das stärker werdende Licht).
Den Haupteil mit Anregungen zur eigenen Dunkelheit gab ich. Ich verspürte wie ich meine Schultern senkte, den Kopf einzog und eine Gefühl der Einengung und Bedrückung einstellte. Doch dies lies ich nicht zu da ich sonst nicht anleiten konnte.
Erst einige Tage später nahm mich meine eigene Dunkelheit in vielfacher Ausprägung in Besitz. Viele Tage durfte oder musste ich dieses Gebundensein aushalten…

Doch jetzt gilt es das Gute am Dunkel zu transformieren und in das Leben zu integrieren.

Da war jetzt genug, es sollte vielleicht die Lust anregen bei einem Ritual mitzumachen.


Eine Erfahrung, die man noch nicht gemacht hat, kann man nicht denken, also ist der Versuch ein Ritual schriftlich festzuhalten zum Scheitern verurteilt.
Jede*r ist an verschiedenen Punkten seiner Reise – und man versteht nur, wozu man im Moment bereit ist.

  • Freude und Leid (Einer der Texte, der vorgetragen wurde):
    Eure Freude ist euer entschleiertes Leid. Und derselbe Brunnen, dem eurer Lachen entsteigt, war oftmals mit euren Tränen gefüllt. Und wie könnte es auch anderssein? Je tiefer sich jenes Leid in euer Wesen gräbt, desto mehr Freude könnt ihr fassen. Ist nicht der Becher, der euren Wein enthält, derselbe Becher, der im Töpferofen glühte?
    Wenn ihr glücklich seid, blickt tief in euer Herz, und ihr werdet erkennen, dass gerade das, was euch leiden ließ, euch jetzt Freude schenkt. Wenn ihr bekümmert seid, blickt abermals in eure Herz und ihr werdet sehen, dass ihr in Wahrheit über das weint, was zuvor eure Freude war. Manche von euch sagen: „Die Freud wiegt schwerer als das Leid“, und andere sagen: „Nein, schwerer wiegt das Leid.“ Ich aber sage euch: Die beiden sind untrennbar. Sie kommen stets gemeinsam, und sitzt nur das eine mit euch an eurem Tisch, vergesst nicht, dass das andere auf eurem Bett schläft.
    Euer Schmerz ist das Aufbrechen der Schale, die euer Verstehen umschließt. Ebenso wie der Stein des Pfirsichs aufbrechen muss, damit sein Herz sich in die Sonne erheben kann, müsst ihr den Schmerz erfahren….Khalil Gibran „Der Traum des Propheten“